Burgtheater Ummendorf geht's harmonisch und salzig an
Im dritten Anlauf soll es klappen mit der Neuauflage von „Harmonie und Badesalz“: Das Ummendorfer Burgtheater bereitet sich auf eine sommerliche Bühnensaison mit ihren bewährten vier Spieltagen vor. Die Termine sind schon mal fixiert, das Stück ist ohnehin längst fertig.
„Ein dritter Versuch, endlich wieder Theater zu spielen! Und dieses Jahr haben wir gute Chancen, dass es Wirklichkeit wird“, blickt Regisseur und Autor Gunther Hirschligau hoffnungsfroh nach vorn. Für den Burgtheaterverein Ummendorf kündigt er an: „Wir stehen in den Startlöchern und beginnen schon mit den Vorbereitungen. Ich denke, viele freuen sich auf die Aufführungen und werden sich sicher gern die geplanten Termine notieren.“
Am zweiten Juli-Wochenende (9./10. Juli) soll sie ein Ende haben, die lange Zwangspause des so leidenschaftlich agierenden Laienensembles. Dies auch mit der zusätzlichen Besonderheitsnote, dass dem Verein und seinen Gästen dann die einhundertste Aufführung seit den Burgtheateranfängen 1995 ins Haus stehen wird. Die Vorstellungen Nummer drei und vier sollen dann am 27./28. August folgen. Kleiner Wermutstropfen dabei: Man wird wohl auf der anderen Seite der Burg spielen müssen, nicht auf dem vertrauten und akustisch vorteilhaften Burg- sondern auf dem offeneren Schulhof. Das sei der Tatsache geschuldet, dass „die Burghofsanierung noch das ganze Jahr dauern wird“, so Hirschligau.
Sei's drum, in unterhaltsamer Hinsicht dürfte das nicht weiter stören, zumal das Stück einige lustvolle Sahnehäubchen aufbieten wird. Es heißt „Harmonie und Badesalz“ und dürfte dem ganz treuen Publikum bekannt vorkommen. Gunther Hirschligau: „Ich habe es im Winter 2001 zu 2002 geschrieben. Vor 20 Jahren, im Sommer 2002, wurde es dann aufgeführt. Für die Neuauflage – die sollte ja eigentlich schon 2020 und durch die coronabedingte Verschiebung dann 2021 auf die Bühne kommen – habe ich das Manuskript überarbeitet und erweitert.“
Gut die Hälfte des Stücks sei neugefasst. Das hatte dem Autor vor zwei Jahren einiges Kopfzerbrechen bereitet: „Ich musste viele Szenen umschreiben und anpassen, habe hier und da auch neue Gedankenlinien eingearbeitet. Unterm Strich habe ich länger daran gesessen, als wenn ich ein komplett neues Stück geschrieben hätte.“
Zeitlich ist „Harmonie und Badesalz“ in den 1920er Jahren angesiedelt. Vom inhaltlichen Wesen her handelt es sich um eine Verwechslungskomödie: Protagonisten sind vier Handwerksgesellen, die nach Ummendorf gelangen, auf der Burg gesangsfreudig ein Bad nehmen und dabei belauscht werden. Fälschlicherweise werden sie fortan für das prominente Vokalensemble „Comedian Harmonists“ gehalten. Was dann im Stück auch unweigerlich zu pfundigen Gesangseinlagen von „Veronika, der Lenz ist da!“ bis „Mein kleiner grüner Kaktus“ führt.
„Vier stimmgewaltige Männer unserer Theatertruppe schmettern also wieder die Lieder der Comedian Harmonists“, freut sich Gunther Hirschligau auf den hoffentlich uneingeschränkten Theatersommer. „Leider müssen wir dabei ohne den viel zu früh verstorbenen Dirk Werstler auskommen. Er war ein toller Sänger und hat damals, 2002, sozusagen durch das Stück getragen.“
Insgesamt seien mehr als 40 Bühnenakteure aller Generationen dabei, „darunter natürlich auch die Tanzgruppen unter der Leitung von Liane Helmecke“ sowie nochmal so viele Helfer vor und hinter der Bühne.
Foto: Ja, lang ist's her … doch für das Ummendorfer Burgtheater, hier Ralf Ertelt im bis dato letzten Stück "Dornige Wege" (2019) – besteht ein klarer Lichtblick am weiten Horizont der Zwangspause: Im Juli und August soll wieder gespielt werden.
Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme
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