Ummendorfer Kulturpfad
Ummendorfer Zeitgeschichte
Ummendorf, zwischen Magdeburg und Helmstedt an der oberen Aller gelegen, hat vieles vom typischen Erscheinungsbild eines Dorfes in der Magdeburger Börde bewahrt. Drei- und Vierseithöfe aus dem 18.-19.Jh. mit eindrucksvollen Torbögen aus Sandsteinquadern prägen den Ortskern um Kirche und Burg.
Ein Gründungsdatum des Ortes gibt es nicht! Wie jedes normale Dorf ist Ummendorf im Frühmittelalter auf einem vorher schon besiedelten Areal entstanden und irgendwann hat sich der Ortsname eingebürgert. Das Datum 11.1.1145, das Anlaß zur 850 Jahrfeier 1995 gegeben hat, ist nur das Datum, an dem die Urkunde ausgefertigt wurde, in der der Ortsname erstmalig Erwähnung gefunden hat.
In unserem Falle handelt es ich um eine Urkunde, die in Rom ausgestellt wurde und in der Papst Lucius II die Besitzungen des Klosters Berge bei Magdeburg, unter anderem in “Vmmenthorp”, bestätigt. (Diese Urkunde bedeutet für fünf Orte im Bördekreis die “Ersterwähnung”). Die Geschichte der beiden heutigen Hauptsehenswürdigkeiten Kirche und Burg läßt sich fast bis in diese Zeit zurückverfolgen.
Der Bergfried der Burg stammt aus dem 12. Jh. Zwar wurde der romanische Burgturm im 14.-15.Jh. und im Jahre 1576 jeweils aufgestockt, die ersten zwei Obergeschosse mit Rundbogenkaminen und einem engen und steilen, in der Mauer verlaufenden Treppenaufgang blieben dabei nahezu unverändert.
Burg und Grundherrschaft Ummendorf unterstanden seit dem 13.Jh. dem Erzbischof von Magdeburg, der die Besitzungen von Burgmannen verwalten ließ und die Burg weiter ausbaute. Teile der äußeren Wehrmauer mit Eckbastionen der kastellartigen spätmittelalterlichen Anlage sind erhalten geblieben.
Von der Mitte des 17. bis zum Beginn des 20. Jh. war die Burg Ummendorf Domäne, die an bürgerliche Amtmänner verpachtet wurde. Weitere Umbauten aus dieser Zeit prägen das jetzige Erscheinungsbild der Anlage.
1912 wurde die Domäne aufgelöst und die Gemeinde Ummendorf erwarb 1919 die Burganlage vom Staat. Der westlich an die Kernburg anschließende große Wirtschaftshof wurde parzelliert und aufgesiedelt und 1924 der Südteil der Kernburg zu einer Schule umgebaut.
Ebenfalls 1924 wurden dem Heimatverein im alten Holzkreis Räume zur Einrichtung eines Museums überlassen, das am 24.11.1924 eröffnet wurde. Aus dieser Einrichtung ist das heutige Börde-Museum hervorgegangen, das Aufgaben eines kulturgeschichtlichen Regionalmuseums der Magdeburger Börde wahrnimmt. Es führt seinen Besuchern in den Ausstellungsräumen und in den Außenanlagen viele bedeutende Aspekte der regionalen Entwicklung vor Augen.
Viele Einrichtungen (Kindergarten, öffentliches Warmwasserbad, Jugendclub) und viele Wohnungen waren in den folgenden acht Jahrzehnten in der Burg untergebracht.
Es ist schon eine Besonderheit, daß heute mit dem Börde-Museum und der Grundschule zwei öffentliche Einrichtungen die Burg Ummendorf nutzen, Leben in das Dorf bringen und diese besonders günstigen Voraussetzungen für gemeinsame Projekte nutzen.
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