Warum der Bürgermeister von Ummendorf in Sachen Müll langsam die Geduld verliert
An Fundstücken mangelte es auch bei der Müllpirsch 2022 in der Ortsgemarkung Ummendorf nicht. Dem Bürgermeister kommt darob die Galle hoch, und er möchte nichts unversucht lassen, um dem Treiben der illegalen Müllentsorgung Einhalt zu gebieten.
Man könnte es schon den „obligatorischen Container voll“ nennen, was die Helfer von Jagdgenossenschaft und Bürgerforum alljährlich in Ummendorf leisten. Meist im März nehmen sie es im Rahmen eines Arbeitseinsatzes auf sich, eine Müllsammelaktion zu starten.
Was im Grunde bedeutet: Sie fahren und stiefeln Feld und Flur ab, um Schrott, Unrat und Müllsäcke aufzuladen – alljenes, das von unbelehrbaren Zeitgenossen hier im Laufe der Monate illegal entsorgt wurde. Oder wie es Bürgermeister Reinhard Falke ausdrückt: „Wieder einmal haben rund 20 freiwillige Helfer ihre Freizeit geopfert, um anderen den Müll nachzuräumen.“
Die Falke besonders bestürzende Tatsache im Ergebnis des Arbeitseinsatzes: „Nach zwei Stunden war die Flur um fünf Kubikmeter Müll sauberer, der Container voll mit allem, was man sich vorstellen kann. Es ist nicht zu verstehen und einfach nur ärgerlich, was die Menschen so alles in die Natur werfen. Dabei kann alles vor der Haustür abgeholt werden.“ Seine Forderung: „Es müssen drastische Strafen für die Verursacher her, sonst geht das immer so weiter.“
Was die Feldwege um Ummendorf anbelangt, unterstützt der Bürgermeister einen Vorstoß der Jagdgenossenschaft, um die Müllproblematik wenigstens einzudämmen: „Von den Jägern geht die Initiative aus, Schranken an den Feldwegen aufzustellen. Die Jagdgenossenschaft würde das auch finanzieren“, so Reinhard Falke. Dies bedarf allerdings der Zustimmung der Gemeinde, und in der Hinsicht hat Falke Zweifel an einem Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir über eine Beschrankung sprechen, aber bislang konnte man sich nicht dazu durchringen.“
In der Ratssitzung am morgigen Donnerstag steht das Thema abermals zur Debatte. Aus Falkes Sicht hat das noch einen zweiten Grund: „Es geht dabei sowohl um die Vermüllung als auch um den Autoverkehr auf den im Zuge des laufenden Flurneuordnungsverfahren erneuerten Landwirtschaftswegen.“ Neben den ortskundigen Autofahrern, die hier den schnelleren respektive kürzeren Weg wählen, sei laut Falke „jüngst eine deutliche Zunahme von Firmenfahrzeugen zu verzeichnen“, darunter regelmäßig auch ein Busunternehmen. Diese Entwicklung müsse man stoppen. „Je mehr Fahrzeuge, desto mehr Vermüllung. Darüber hinaus wird das Wild verschreckt. Das kann so nicht weitergehen.“
Des Verdrusses damit nicht genug, das Ortsoberhaupt musste sich dieser Tage auch noch über einen Fall von Vandalismus ärgern: „Am letzten Wochenende wurde die Feuerstelle am Ökoteich sinnlos zerstört. Hier wurde erst vor zwei Jahren über ein Förderprogramm eine Sitzgelegenheit mit Feuerstelle geschaffen. Gern wird sie von den Ummendorfern, Radwanderern und Ausflüglern zum Verweilen genutzt. Doch leider gibt es immer wieder Leute, die keine Achtung vor solchen Dingen haben.“
Ein Teil der Helfer von Jagdgenossenschaft und Bürgerforum nach dem Arbeitseinsatz. Foto: Gemeinde Ummendorf
Text: Ronny Schoof - Volksstimme
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